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Grundsätzliches
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Es
gibt heute mehrere gute Elektroroller auf dem Markt. Die Herstellerfirma
Swissroller geht von einem starken Wachstum in den nächsten Jahren
aus. Wir befinden uns in einer Situation wie die Automobilindustrie vor
50 Jahren. Wir werden in den nächsten Jahren grosse Innovationen
erleben. Das bedeutet, dass jedes Jahr neue und verbesserte Produkte auf
den Markt kommen werden. Die Auswahl für Kunden wird grösser,
die Übersicht wird aber nicht einfacher. Das folgende Zeilen sind
keine Kurzausbildung zum Elektroingenieur, sondern sollen Ihnen einfach
einige Tipps als Kaufberatung geben. |
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Rechtliche
Situation in der Schweiz (Übersicht) |
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Die
rechtliche Situation in der Schweiz ist einfach und klar. Alle Elektroroller
müssen typengeprüft sein und werden mit einem Mofaschild in
den Verkehr gebracht. Das Mindestalter für Elektroroller beträgt
14 Jahre, benötigt wird eine Mofaprüfung oder ein höherer
Führerausweis. Es besteht keine Helmtragpflicht. Elektroroller fahren
auf der Strasse, üblicherweise dort wo auch Velos unterwegs sind.
Zugelassene Fahrzeuge erhalten mit der jährlichen Mofavignette eine
Haftpflichtversicherung (Pauschalversicherung) und sind somit im Schadensfall
gegen Dritte versichert.
Elektroroller ohne Zulassung und Mofa-Schild, sind illegal und nicht haftpflichtversichert.
Eine Velovignette an einem Elektroroller ist ebenfalls ungültig und
illegal. Im Schadensfall zahlt keine Versicherung, was fatale Folgen hat.
Zusätzlich erfolgt ein Strafverfahren gegen den Importeur, den Verkäufer
sowie den Fahrer des illegalen Elektrorollers. (Verkaufsklauseln wie:
nur auf Privatgrundstücken erlaubt etc. schützen den Verkäufer
nicht...) |
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Akkus
/ Batterien |
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Strom
ist eine wunderbare Energiequelle. Strom ist leise und auf Knopfdruck
abrufbar, einfach genial. Leider kann Strom schlecht gespeichert werden.
Seit über 150 Jahren werden für die Speicherung von elektrischer
Energie vor allem Blei-Akkus verwendet. Bei Elektrorollern werden in den
meisten Fällen verschlossene Blei-Gel oder Blei-Vlies Akkus verwendet.
Bei diesen Akku-Typen ist das Elektrolyt eingedickt, dadurch sind
die Akkus 100% dicht und können in jeder Lage betrieben werden. Blei-Akkus
haben den Vorteil, dass sie günstig und robust sind. Nachteile sind
hohes Gewicht (Blei) und begrenzte Speicherkapazität. |
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Funktion
von Blei Akkus |
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Blei-Akkus
bestehen aus Blei, Bleioxid und Schwefelsäure. Die Bleigitter sind
mit Schwefelsäure (als reine Flüssigkeit, in Gel oder in Vlies)
umgeben. Je grösser die Oberfläche der Bleigitter, desto mehr
Kapazität steht zur Verfügung. Durch den Vorgang der Ladung
und Entladung wandert Blei von Säure zu den Bleiplatten und zurück.
Bei der chemischen Reaktion von Säure und Blei entsteht Bleisulfat
und dieses Bleisulfat neigt leider zur Bildung von Kristallblöcken.
Je länger ein Akku im Entladezustand gehalten wird, desto eher bilden
sich im Innern eine sogenannte "Sulfatierung". Sulfatierung
kann mit einer Korrosion verglichen werden, es bilden sich interne Kristalle.
Die Kristalle bilden einen grösseren Wiederstand, die Batterie verliert
dadurch an Kapazität und Leistung. Beste Medizin gegen Sulfatierung:
Akkus nach Gebrauch wieder aufladen. |
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Abbildung
a)
12V Blei-Vlies Akku mit 6 Zellen |
Abbildung
b)
2 Volt Zelle mit Bleiplatte & Säure-Vlies |
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Müssen
Akkus immer ganz entladen werden? |
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Nein.
Blei-Gel Akkus werden heute übrigens in den meisten Autos verwenden
und haben keinen Memory-Effekt. Deshalb können Sie den Roller jederzeit
an der Steckdose aufladen, wann immer es Ihnen passt. Die Haltbarkeit
der Batterie wird erhöht, wenn sie möglichst oft im aufgeladenen
Zustand gehalten wird. Wenn der Elektroroller nicht benutzt wird, sollte
er vorher aufgeladen werden und alle 3 Monate nachgeladen werden. |
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Wie
gehe ich am besten mit den Batterien um? |
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Blei
Akkus sind nicht begeistert, wenn sie komplett entladen werden. Mehrfache
totale Tiefentladung kann den Blei-Akku zerstören. Blei Akkus haben
es am liebsten, wenn sie in aufgeladenen Zustand gelagert werden. Dies
bedeutet in der Praxis, dass Elektroroller nach Gebrauch möglichst
schnell wieder aufgeladen werden sollten. Wenn zum Beispiel nur 1-2 Kilometer
gefahren wurde, muss der Elektroroller nicht unbedingt sofort geladen
werden. Nach einer längeren Fahrt sollte der Elektroroller immer
aufgeladen werden. Zum Aufladen kann das normale Ladegerät (der Ladestrom
beträgt 2 Ampère) oder das optionale Schnell-Ladegerät
(Ladestrom = 5 Ampère) benutzt werden, die Akkus können nicht
überladen werden. Nach der vollständigen Ladung der Akkus stoppt
die Ladeelektronik den Ladevorgang und das Ladegerät fällt in
den "Leerlaufmodus". |
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Gibt
es bessere Akkus als Blei Akkus? |
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Ja
und nein. Weitere interessante, aber deutlich teurere Technologien sind
auf dem Vormarsch. Nickel-Zink, Nickel-Metall-Hydrid, Lithium-Ionen Akkus,
oder Super-Caps (Kondensatoren-Akkus) und Brennstoffzellen werden in den
nächsten 10 Jahren vielleicht ebenfalls massentauglich werden. Am
schnellsten verfügbar werden Lithium-Ionen resp. Lithium-Polymer
Akkus sein. Lithium Akkus der 3. Generation sind wegen ihrer hohen Energiedichte
sehr für Elektroroller geeignet. Lithium Akkus sind immer mit einer
spezielle Ladeelektronik innerhalb des Akkus ausgerüstet, um Schäden
an den Zellen zu vermeiden. |
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Räder
/ Reifen /Reifendruck |
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Bei
den Räder gilt: Grösser ist besser. Grössere Räder
sind sicherer, entwickeln grössere Zentrifugalkräfte und führen
dadurch zu einer grösseren Stabilität und besseren Fahrsicherheit.
Bremsen mit sehr kleinen Räder ist sehr gefährlich, denn kleine
Räder neigen zum blockieren. Auf der anderen Seite sind kleinere
Räder wendiger und leichter transportierbar. Swissroller hat in unzähligen
Praxistests die Bestätigung erhalten, dass der 12,5-Zoll-Standad
(=entspricht ca. 30cm Reifendurchmesser) optimal ist. 10", 6"
oder 6" Räder sollten nur für Spezialanwendungen eingesetzt
werden. Bei der Bauart der Räder gibt es Stahl-Scheibenräder,
Speichen- oder Alufelgen. Speichenräder sind am leichtesten, Aluräder
die genausten wenn es um Rundlauf geht. Bei den Reifen gilt: Je feiner
das Profil, desto geringer der Rollwiederstand. Achten Sie auf den korrekten
Reifendruck, bei zu tiefem Reifendruck steigt der Rollwiederstand stark
an, die Reichweite mit einer Akkuladung kann bis 50% sinken. Für
Swissroller-Produkte empfehlen wir einen Reifendruck von 4 bar. |
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Der
Elektromotor als Antrieb |
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Bei
den Elektromotoren gibt es enorme Unterschiede in Qualität und Leistung.
Reine Leistungszahlen in Watt sagen wenig aus. Die gebräuchlichsten
Elektromotoren sind Gleichstom-Bürstenmotoren sowie technisch sehr
weit entwickelten bürstenlosen Scheiben-läufermotoren. Bei Billig-Elektrorollern
werden meist billige Industriemotoren mit Kohlenbürsten eingesetzt.
Diese Motoren geben wenig
Leistung ab und sind regelrechte Stromfresser. Die Kombination ist fatal,
zwingt sie doch zum Einsatz von grösseren Akkus was wiederum mehr
Gewicht bedeutet. Hoch entwickelte Gleichstrom- Elektromotoren haben oft
die Elektronik für die Steuerung direkt integriert, was ein grosser
Vorteil für Wartung und Fehlersuche ist. Die Leistungsabgabe eines
Elektromotors von 200, 300 oder 500 Watt ist wenig Aussagekräftig,
nur der praktische Test zeigt, ob der Motor kräftig im Antrieb und
sparsam im Energieverbrauch ist. Fragen Sie nach der Motorbauweise. Von
der Spannung her sind 24V, 36V oder 48 Volt Motoren möglich. 12V
Motoren sind zu schwach, sie finden sich jedoch oft in Billigrollern.
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Rahmenkonzepte / Federung |
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Der
Rahmen ist wichtig für die Sicherheit und die Stabilität eines
Elektrorollers. Für den einfachen Transport stehen verschiedene Klapp-mechanismen
zur Verfügung. Hier gilt: Zu viele Klappmöglichkeiten sorgen
für Instabilität. Eine Klappmöglichkeit muss genügen.
Hier gibt es einige gute Ansätze auf dem Markt. Rahmen aus Alu haben
den Vorteil, dass sie nur in grossen Stückzahlen und industriell
gefertigt werden können. Die meist vollkommen von Robotern gefertigten
Alu-Rahmen sind sehr leicht und weisen eine grosse Passgenauigkeit auf.
Stahl-Chrom-Molybdän Rahmen gelten als extrem robust und zäh,
sind aber etwas schwerere als Alu-Konstrukte. Billigprodukte haben oft
einfache Stahlrahmen und sind ungenau und mit grossen Fertigungstoleranzen
gebaut. Schweissarbeiten werden meist von Hand ausgeführt, und wegen
fehlender Präzision mit Schleifgeräten korrigiert.
Swissroller Qualitäts-Elektroroller sind sehr robust und besitzen
ein hervorragendes Fahrverhalten. Obwohl unsere Gefährt auf Leichtbauweise
konzipiert sind, beträgt das zulässige Gesamtgewicht bis 130
kg. Während der Entwicklung und bei internen Tests belasten wir unsere
Produkte jedoch mit dem doppelten Gewicht (!) des zulässigen Gesamtgewichtes.
Bis zum Jahr 2002 wurden die meisten Elektroroller ohne Federung angeboten.
Seit diesem Jahr hat sich jedoch die Federung des Vorderrades als Mindestanforderung
an einen Elektroroller durchgesetzt. Der Fahrkomfort wird durch eine gute
Federung massiv erhöht, bei vielen Modellen ist zusätzlich auch
noch das Hinterrad gefedert. |
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Bremskonzepte
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Die
Technik ist hier nicht so wichtig, entscheidend ist das Resultat. Meist
werden Trommel- oder Bandbremse hinten und Felgenbremse vorne angeboten.
Für eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h genügt eine
einzelne Bremse nicht. Alle zugelassenen Modelle verfügen darum über
2 unabhängige Bremsen. Die Wirksamkeit der Bremsen muss nachgewiesen
werden. Trommelbremsen gelten grundsätzlich als robust und gut, eine
vernünftige Bremswirkung tritt jedoch erst ab einer gewissen Grösse
der Trommelbremse auf. Scheibenbremsen sind wegen der relativ tiefen Geschwindigkeit
der Elektroroller selten anzutreffen. Aus Gewichtsgründen werden
heute sogar hochwertige Rennvelos mit Spitzengeschwindigkeiten bis 80
km/h mit leichten und effizienten Felgenbremsen ausgerüstet. Bremshebel
sind übrigens aus Qualitäts- und Sicherheitsgründen immer
aus Leichtmetall gefertigt und keinesfalls aus Plastik. Testen Sie zusätzlich
die Bremsenwirkung des Elektrorollers vor dem Kauf. |
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Qualität
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Auf
dem heutigen Elektroroller-Markt stimmt die Preis-Qualität Relation
meistens recht gut. Gehen Sie davon aus, dass ein Produkt für SFr.
900.- weniger bietet als ein Produkt für SFr. 1800.-. Es kann aber
durchaus sein, dass ein günstigeres Produkt den Anforderungen des
Benutzers gerecht wird. Es gilt die alte Geschäftsregel: Ein qualitativ
wertvolles Produkt kann nicht billig sein, sonst stimmt etwas nicht. Zur
Zeit werden in der Schweiz oft Elektroroller für SFr. 300-700.- auf
Märkten angeboten. Garantieleistungen fehlen oft, Ersatzteile fast
immer, die eingebauten Akkus sind meist Billigversionen mit einer limitierte
Lebensdauer von nur 6-9 Monaten. Farbige Kunststoffabdeckungen sind schön
und verdecken die einfache, ungenaue und billige Technik. Der Kunde wird
mit kleinen Gadgets wir Blinker (in der Schweiz übrigens verboten)
etc. geblendet. Das "Superangebot" entpuppt sich oft nach kurzer
Zeit als Superflop. Elektromotoren für Elektroroller werden in Asien
im Einkauf von US$ 2 bis US$ 600 angeboten, die Qualitäts- und Leistungsdifferenz
ist beträchtlich. Dies spiegelt sich auch in den Fahrleistungen...
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Elektronik
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Zu
viel Elektronikkomponenten machen ein System komplex und unübersichtlich.
Achten Sie auf wichtige Funktionen wie Ladebuchsen und Hauptschalter.
Zuviel Spielereien wie komplexe Batterieladeanzeigen, Bordcomputer etc.
sind mit Vorsicht zu geniessen, die Fehlersuche im Störungsfall ist
meist schwierig. Fragen Sie wo die Steuerung des Motors sitzt und aus
welchen Modulen sie besteht. |
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Service
/ Ersatzteilversorgung |
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Jedes
technische Produkt benötigt irgend einmal Ersatzteile. Fragen Sie
den Verkäufer wie die Ersatzteilversorgung gehandhabt wird und ob
er ein Ersatzteillager hat. Fragen Sie Ihn nach der Lieferfrist für
Ersatzteile und was geschieht wenn keine Ersatzteile an Lager sind. |
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