Weisheiten der Woche


Swissroller's kleine Wissensdatenbank (Woche für Woche schlauer werden...)

Der Barcode RS, 31. 8. 2005

Jeder kennt die schwarzen Striche auf den Lebensmittelverpackungen. An Scannerkassen sollen sie helfen, den Kunden lange Wartezeiten zu ersparen und der Supermarkt soll auf wundersame Art und Weise sein Warensortiment besser überblicken können.

Es gibt verschiedenste Formen von Strichcodes, wir beschränken uns hier auf die Bekanntesten. Der Strichcode oder Barcode heisst mit richtigem Namen EAN-Code. EAN steht für Europäische Artikel Numerierung. Der EAN-Code wurde 1977 in Europa als Pendant zum amerikanischen UPC-Code (Universal Product Code) entwickelt. Die beiden Codes sind voll kompatibel. Der EAN-Code wird in über 100 Ländern eingesetzt.

Der EAN Code wird hauptsächlich in Lebensmittelsupermärkten, in denen der Erfassungsvorgang wegen der grossen Anzahl von Artikeln je Kunde besonders arbeitsintensiv ist, verwendet.
Die meisten Strichcodes bestehen aus Startzeichen, Nutzinformationen (Nutzzeichen und Prüfziffer) und Stopzeichen. Der Standard EAN Code hat 13 Ziffern. Für kleine Produkte gibt eine noch eine kurze Version mit 8 Ziffern, den EAN 8 Code.

Was wird mit diesen 13 Ziffern verschlüsselt?
• Die ersten beiden Stellen des EAN-13 Codes sind das Länderkennzeichen (nicht unbedingt gleichbedeutend mit dem Herstellerland). Die Kennziffern 40-43 stehen z.B. für den Standort Deutschland.
• Die nächsten fünf Stellen kennzeichnen den Hersteller des Produktes. Diese Nummer wird in Deutschland von der Centrale für Coorganisation GmbH (CCG), ergeben.
• Die folgenden fünf Stellen bilden die individuelle Artikelnummer und klassifizieren das Produkt des Herstellers. Diese Nummer wird direkt vom Hersteller vergeben.
• Die dreizehnte Stelle des Codes ist die Prüfziffer, die durch Berechnung ermittelt wird.

Eine Sonderform des EAN 13 ist die ISBN (International Standard Book Number), die internationale Bestellnummer für Bücher. Sie wird in Deutschland vom Börsenverein des deutschen Buchhandels vergeben. Der Barcode enthält also keine beschreibenden Daten, sondern kodiert eine Referenznummer, mit der bestimmte Datensätze wiedergefunden werden können.
Jede einzelne Ziffer im Strichcode wird durch zwei helle und zwei dunkle Balken dargestellt. Der Raum für eine Ziffer ist in sieben Teile, die so genannten "Module", unterteilt. Diese sieben Teile werden in die oben genannten zwei hellen und zwei dunklen Bereiche aufgeteilt. Es gibt vier verschiedene Breiten für Balken bzw. Lücken.
Es gibt aber auch noch andere Strichcodetypen, die für die Ziffern verschiedene Anzahlen von Modulen verwenden. Oder mehrere (meistens 4) oder auch nur zwei Strichbreiten aufweisen.
Barcodes mit mindestens drei Strichbreiten werden "Mehrbreiten-Codes" genannt. Je grösser die Breite der einzelnen Elemente, desto mehr Platz wird beim Drucken des Barcodes eingenommen und desto niedriger ist die so genannte "Barcode-Dichte". Je dünner Balken und Zwischenräume, desto höher ist die Barcode-Dichte.
Barcodes mit niedriger Dichte werden zuverlässiger gedruckt und akkurater eingelesen als solche mit hoher Dichte, da Druck- oder Oberflächenbedingte Variationen nicht so stark ins Gewicht fallen. Aber zu grosse Barcodes können genauso Probleme machen wie zu kleine.

Wie erkennt jetzt aber der Ableselaser die Zahlen, die Verkäuferin schiebt doch nicht alle Artikel exakt gleich schnell über den Scanner? Der Scanner erkennt das Tempo automatisch, dafür gibt es die Kontrollstriche (das sind die etwas längeren Striche an Anfang, Mitte und Ende des Codes.

Das erste Produkt, das mit dem Barcode versehen in den Handel kam war Wrigleys Kaugummi.