Weisheiten der Woche


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Weisse Autos sind gefährlicher als silberne, von Tom Hermes, 17. 5. 2006

Silberfarbene Autos scheinen besonders sicher zu sein. Dies haben neuseeländische Forscherinnen in einer grossangelegten Studie entdeckt. Wie das "British Medical Journal" berichtete, werden Insassen von silbernen Fahrzeugen nur etwa halb so oft in Unfälle mit Verletzungs- oder Todesfolge verwickelt, wie Insassen von weissen Wagen.

"Weltweit sterben pro Tag etwa 3.000 Menschen bei Strassenverkehrsunfällen", schreiben Sue Furness und ihre Kolleginnen von der University of Auckland. Entsprechend wichtig sei es, beeinflussbare Risikofaktoren zu identifizieren. Die Forscherinnen nahmen nun den Effekt der Lackfarbe unter die Lupe.

Von April 1998 bis Juni 1999 ereigneten sich auf den Strassen in und um die neuseeländische Hauptstadt 571 Unfälle mit Personenschaden. In 145 Fällen hatten die Betroffenen in weissen Autos gesessen, in 30 Fällen in silberfarbenen. In der Vergleichsgruppe - bestehend aus 588 willkürlich angehaltenen Wagen und ihren Fahrern - fand sich ein identischer Anteil weisser, jedoch ein doppelt so hoher Anteil silberner Wagen.

Offenbar ist das Unfallrisiko in silbernen Wagen nur halb so hoch wie in weissen. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Alter, Fahrpraxis, Tageszeit oder Witterung betrug das Risiko sogar nur 40 Prozent des Wertes für weisse Wagen. Braune Autos scheinen sogar doppelt so gefährlich zu wie weisse. "Ob sich diese Resultate verallgemeinern lassen, bedarf der Klärung", schreiben Furness und ihre Kolleginnen. "Eine Erhöhung des Anteils silberner Fahrzeuge könnte eine effektive passive Strategie sein, die Zahl der Verletzungen durch Autounfälle zu senken."

Auch eine britische Versicherung nahm Autofarben unter die Lupe. Die Auswertung ihrer Datenbank mit Angaben zu 700'000 Autofahrern ergab, dass die Wahl der Farbe tendenziell mit dem Liebesleben des Fahrers oder der Fahrerin zusamenhängt. Während Junggesellen überdurchschnittlich oft einen schwarzen Wagen kaufen, entscheiden sich verheiratete Männer eher für das gediegene Silber. Single-Frauen lieben Rot, bevorzugen als Ehefrauen eher gesetzteres Grün. Eltern wiederum mögen neben Grün vor allem ein bodenständiges Braun.

Fahrzeuggewicht und Unfallsicherheit
Grösser und schwerer ist besser, schwerer ist sicherere. Die alte amerikanische Weisheit
trifft nicht überall zu, aber bei einem Unfall zweier Fahrzeuge trifft dies zu. Deutsche Unfallforscher haben herausgefunden, dass bei einem Unfall viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Teure Autos sind meist besser und robuster konstruiert als billige und darum stabiler bei einem Autocrash. Für die Fahzeuginsassen ist der Schutz der Fahrgastzelle ganz wichtig, Front und Heck sollte als "verformbare Knautschzone" bei einem Unfall möglichst viel Energie absorbieren. Die Fahrgastzelle sollte sich bei einem Unfall möglichst nicht verbiegen oder verformen. Der Aufprallwinkel ist bei einem Unfall ebenfalls entscheidend, der Kofferraum im Heck kann bei einem Auffahrumfall viel Energie schlucken, seitlich sind alle Autos schwach. Schlimmster Fall: Seitlicher Aufprall in eine Stange mit grosser Geschwindigkeit, in einem solchen Fall besteht keine Zone, wo Aufprallenergie vernichtet werden kann.

Obwohl der Unfallschutz heute auch bei kleinen Autos ein hohen Stellenwert bei der Konstruktion hat, verlieren die Insassen des kleinen Autos normaler bei einem Crash gegen ein grösseres und schwereres Auto immer.