Weisheiten
der Woche
Swissroller's
kleine Wissensdatenbank (Woche für Woche
schlauer werden...)
Harley-Davidson - Motorrad, Mythos und Kult
von Tom Hermes, 3. 6. 2006
Harley-Davidson eines Freaks, modifizierter
Evolutionmotor (S&S, Suppertrapp)
Die Geschichte beginnt im Jahre 1900.
William S. Harley und Arthur Davidson, hatten die Idee, einem Fahrradrahmen
eine Motorisierung zu verpassen. Ein Konstruktionszeichners fertigte
die entsprechenden Konstruktionspläne an und die drei bastelten
an den Wochenenden in einer Garage an den ersten Prototypen. Als es
soweit war, und der zusammengefummelte Rahmen einen Motor brauchte,
suchten sie nach einem Monteur. Zufällig war der Bruder von Arthur
Davidson ein begnadeter Monteur und stiess zu dem Team Er baute den
ersten Prototyp zusammen und war auch vom 'Harley-Fieber' infiziert
- er blieb in Milwaukee.
Kurze Zeit später
brauchten das Team erfahrene Werzeugmacher. Und wieder kam ein Bruder
dazu: William Davidson. Da in dieser Anfangszeit das Geld knapp war,
wurde heftig improvisiert. Der erste Vergaser soll, der Legende nach,
aus einer alten Konservendose gebastelt worden sein. Die erste Harley,
die auch wirklich fahren konnte, war eher ein motorisiertes Fahrrad.
Sie wurde von einem Einzylindermotor mit Hilfe eines Riemen über
das Hinterrad angerieben. Motor und Rahmen waren allerdings so schwachbrüstig,
dass der Fahren bergauf mittreten musste. Das war schon damals uncool
und wurde 1903 in einem neuen Modell auch abgestellt.
Im Jahr 1903 war es soweit. Die Garage in der bisher gewerkelt wurde,
war allmählich für die gewerbliche Produktion von Motorrädern
zu klein, man benötigte eine grössere Werkstatt. Ausgerechnet
der Vater der Davidson Brüder war Zimmermann und baute den später
berühmt gewordenen Holzschuppen, auf dessen Tür folgende Worte
kamen: Harley-Davidson Motor Co.
Im ersten Jahr wurden drei Maschinen produziert. Sie trugen den Namen
"Silent Grey Fellow" und hatten 350 ccm. Die Produktion wuchs,
der Holzschuppen auch und 1906 konnte man das erste Verwaltungsgebäude
errichten. Die Produktion lag anfangs bei 50 Maschinen jährlich.
1907 gab es technische Neuerungen: einen Motor mit 500 ccm, eine gefederten
Vordergabel. Es fanden sich 150 Käufer. Obwohl die Maschine sehr
beliebt war, wollte William Harley, inzwischen ein Dipl. Ing., die Leistung
noch steigern. Er entschloss sich zum Einbau eines weiteren Zylinders
hinter dem ersten. Die Anordnung dieser beiden Zylinder in Form eines
"V", wurde zum Markenzeichen der Harley-Davidson.
Wichtige Innovationen
1912: die Motorradkupplung, die im Rahmen integrierten Sattelfederung.
1913: es folgte Kette, Getriebe. Über 12'000 Motorräder wurden
produziert.
1914: der Kickstarter, der erste Seitenwagen. Mit der neu entwickelten
Hinterrad - 2 Gangschaltung erreichte man eine Geschwindigkeit von 96
km/h
1915: Dreiganggetriebe, elektrisches Licht
1919: Batteriezündung
1926: der "Teardrop" Tank
1928: Vorderradbremse
1932: Das "Servi-Car" (Dreirad) wurde auf dem Markt angeboten.
Es wird damals von Polizei und vielen Firmen als Lieferfahrzeug verwendet
1934: Die Produktion der Einzylinder wurde eingestellt.
1936: Der 1300 ccm Seitenventil -V Twin, der erste kopfgesteuerten Motor
mit 1000 ccm, "Knucklehead"
1947: Die neue "Panhead" erscheint mit neuem Motorblock und
Ventilstösseln, bei denen das Spiel hydraulisch ausgeglichen wird.
Die Form der Zylinderköpfe wurde vollständig verändert
1949: Hydra-Glide, ein Big Twin mit neuer hydraulischer Vorderradgabel
1958: Die Hydra-Glide erhält Vorder- und Hinterradfederung und
wurde deshalb Duo-Glide genannt
1965: Die Electra Glide Baureihe kommt auf den Markt. Die FL Modelle
wurden mit einem Elektrostarter angeboten.
1971: Mit der Super Glide wurde das erste Modell der Chopper - bzw.
Custom - Baureihe eingeführt
1972: Der vollständig aus Aluminium gefertigte Motorblock der XR-750
dominierte die Rennszene
1991: Die neue Modellreihe Dyna Glide wurde vorgestellt, alle Modelle
hatten nun ein 5 Gang Getriebe
1992: Alle Harley-Davidson Modelle wurden mit Zahnriementrieb gefertigt
1995: Die ersten Modelle wurden mit Einspritzung angeboten.
Wichtige Daten der Firmengeschichte
1927: Harley-Davidson verkauft in 116 Länder der Welt, die Fabrik
hat 1800 Mitarbeiter
1933: Die Produktion fällt auf 3703 Einheiten zurück
1934: Die Jahresproduktion übersteigt wieder 10000 Einheiten
1937: Wiliam Davidson stirbt am 21. April
1939: Harley-Davidson produziert für das Militär die "WLA"
(A = Army). Ca. 90'000 Einheiten werden hergestellt.
1942: Walter Davidson stirbt am 7. Februar im Alter von 66 Jahren. Sein
Nachfolger wird William Davidson jun.
1943: Bill Harley stirbt am 19. September, Nachfolger als Entwicklungschef
wird William Harley jun.
1950: Arthur Davidson stirbt am 30. Dezember, sein Nachfolger als Vertriebschef
wird Walter Davidson jun.
1953: Einer der ältesten Konkurrenten von Harley-Davidson, die
Indian Motor Company schliesst die Fabrik. Harley-Davidson wird zum
grössten amerikanischen Motorradhersteller
1960: Harley-Davidson kauft die Italienische Motorradfirma Aermschi
1965: Das Unternehmen wird zum Kauf angeboten.
1969: Harley-Davidson geht eine Fusion mit AMF (American Machine and
Foundry Company) ein.
1973: Dick O'Brien wird der 1. Präsident, der nicht aus der Gründerfamilie
stammt.
1974: Die neue Fabrik in York, Pennsylvania wird eröffnet
1981: Am 26. Februar kauft das Management die Anteile von AMF für
80 Millionen US $ zurück. Um das nötige Geld von der Bank
zu bekommen soll Willie Davidson auf die Frage nach Sicherheiten geantwortet
haben: "Ich habe das einzige Firmenlogo der Welt, das sich Menschen
tätowieren lassen." Er bekam das Geld.
1987: Harley-Davidson geht an die Börse
1994: Die 2 Millionste Harley läuft vom Band
1995: Die Jahresproduktion übersteigt erstmals die 100'000-Marke.
1997: Neues
Werk in Kansas City, Missouri. 450 Millionen Mark werden in Forschungs-
und Produktionsanlagen investiert.
1998: 95-jähriges Bestehen Harley-Davidson kauft die restlichen
49 % der Buell Motor Company. Neues Werk wird in Manaus, Brasilien eröffnet.
Die Jahresproduktion liegt über 150 000
2003: 100-jähriges Bestehen, Harley-Davidson hat 17 Jahre in Folge
Rekordumsätze und -gewinne verbucht. 2002 erreichte das Unternehmen
einen Umsatz von 4,1 Milliarden Dollar.
Geschichte
der Technik
Der klassische 45 Grad V-Twin-Motor arbeitet nach folgendem Schema:
Der erste (vordere) Zylinder zündet. Nach einem Drehwinkel von
315 Grad zündet der zweite Zylinder. Es folgt eine Drehung von
405 Grad, bis der erste Zylinder erneut zündet. Das Zündschema
gibt dem Harley-Davidson-V-Twin das charakteristische Auspuffgeräusch.
Dieses Konzept wurde mehrfach überarbeitet, die Grundidee V2 ist
bis heute geblieben.
Die Produktion begann
mit einem in einem fahrradähnlichen Rahmen montierten Einzylindermotor,
der das Hinterrad über einen Riemen direkt antrieb. Er besass weder
ein Getriebe noch eine Kupplung. Die Zündung wurde von einer Batterie
gespeist, ab 1909 wurden auch Magnetzünder eingesetzt. Die Konstrukteure
legten grossen Wert auf Stabilität und hohe Qualität, was
den Maschinen den Ruf von zuverlässigen Alltagsgeräten einbrachte.
1906 erreichte die
Produktion der wegen ihrer grauen Farbe und guten Schalldämpfung
"Silent Gray Fellow" ("leiser grauer Kamerad", grau
= grey, ist aber irrtümlich als "gray" in die Firmensprache
gerutscht) mit 350 cm3 genannten Maschinen 50 Stück pro Jahr.
1909 wurde der erste
Zwei-Zylinder-Motor hergestellt, der sog. "F-Head" oder "ioe"-Motor,
bei dem die Auslassventile unterhalb der Einlassventile liegen. Alle
seitherigen Motoren sind "Inline-V"-Motoren, deren Zylinderachsen
in einer Ebene stehen, also keinen Seitenversatz um die Pleuel-Fussbreite
haben: das eine Pleuel ist gegabelt und umgreift das andere normale
Pleuel. Um den Motor in die vorhandenen Rahmen einbauen zu können,
wählte man einen V-Motor (V-Twin) mit einem Zylinderwinkel von
45 Grad, der bis heute das Merkmal des Harley-Davidson-Motors geblieben
ist. Weitere Innovationen folgten 1912 mit der Motorradkupplung und
der im Rahmen integrierten Sattelfederung, ein Jahr später Kette,
Getriebe, wiederum im Jahr darauf der Kickstarter, 1915 das Dreiganggetriebe.
1930 wurde eine
überarbeitete Version des Motors, innerhalb der Harley Gemeinde
auch "Flathead" genannt, verbaut. Dieser
Motor wurde mit Hubräumen von 1200 und 1340 cm³ bis 1948 hergestellt
und stellte lange Zeit eine Alternative für (OHV)-skeptische Kunden
dar.
1937 wurde
der Motor gründlich überarbeitet und erhielt hängende
Ventile (OHV), blieb aber im Versuchsstadium, da das Unternehmen die
US-Army mit grossen Stückzahlen (Modell WLA) beliefern musste,
und dies geschah mit dem alten Motor mit stehenden Ventilen (SV, side
valves). Die neue Motorenreihe kam erst 1948 in die Serie. Dieser Motor
ist aufgrund seiner charakteristischen Konturen der Kipphebellagerung
am Zylinderkopf als "Knucklehead" ("Knöchelkopf")
bekannt. Motorräder mit diesen Motoren gehören zu den höchstbegehrten
unter den Oldtimern.
1948 wurde der Knucklehead
Motor einer weitreichenden Überarbeitung unterzogen. Auf den Zylinderköpfen
befanden sich fortan verchromte, glattflächige Deckel die als "Panhead"
("Pfannenköpfe") in die weitere Harley Historie eingehen
sollten.
1957 wurde ein neuer,
modernerer und kleinerer Motor mit sportlichem Charakter gebaut. Es
gibt ihn aktuell in zwei Versionen mit 883 und 1200 cm3 Hubraum. Es
ist wieder ein 45°-OHV-V2, er unterscheidet sich vom Big Twin vor
allem dadurch, dass das Getriebe- und das Motorgehäuse integriert
sind, sowie durch die vier einzelnen, durch Stirnräder gekoppelten
Nockenwellen. Der Sekundärantrieb, der seit Anfang der 1980er Jahre
mit einem Zahnriemen erfolgt, liegt beim "Sportster"-Motor
rechtsseitig. Er begründete die Baureihe Sportster und wurde auch
in die mit Stahlrohrrahmen ausgestatteten Modelle S1, S3, M2 und X1
von Buell eingebaut.
1960 übernahm
Harley-Davidson die Motorrad-Sparte von Aermacchi und weitete damit
die Produktion auf Kleinkrafträder und Motorräder mit kleinen
Einzylinder-Zweitaktmotoren und Viertaktmotoren aus. Technisch waren
diese jedoch genau wie die grossen Modelle nicht mehr auf der Höhe
der Zeit, was sich auch in zahlreichen Tests, u.a. der Zeitschrift "Motorrad"
niederschlug. Die Verkaufszahlen sanken. Um weiter überleben zu
können, wurde Harley-Davidson in eine Aktiengesellschaft umgewandelt,
was der Firma vorübergehend das Kapital zum weiteren Überleben
sicherte.
1966 war auch dieses Kapital aufgebraucht, die italienischen Werke erwirtschafteten
ihrerseits nur Verluste, da auch die Harley-Zweitakter gegen die europäische
Konkurrenz nicht bestehen konnten. Rettung in der Not war der Aufkauf
durch AMF (American Machine and Foundry Company), einem amerikanischen
Mischkonzern.
1965 war das Geburtsjahr des "Shovelhead"
Motors. Innerhalb der Bauzeit dieses Motors unterscheidet man im Wesentlichen
zwischen dem sog. "Early Shovel" und dem sog. "Alternator
Shovel".
1978 wurden die
maroden italienischen Werke abgestossen und an Cagiva verkauft. Dies
geschah auch aus Gründen der Imagepflege, denn seit den 1970ern
war die Chopper-Bauform eine gewinnbringende Modeerscheinung im Motorradbau.
Auch wenn die japanische Konkurrenz nun ebenfalls Chopper in ihr Programm
aufnahm, so galt Harley-Davidson doch als Ursprung der Chopper - und
die kleinen Modelle mit Zweitaktmotor störten in dieser Produktpalette.
Dass Harley-Davidson bis 1978 auch 50-cm³-Mokicks und Kleinkrafträder
anbot, ist eine heute von der Firma eher ungeliebte Tatsache.
1984 wurde der "Evolution"
oder auch "EVO-Motor" eingeführt und löste die betagten
Shovelhead-Konstruktionen ab, deren Zylinder noch aus massivem Grauguss
bestanden. Dieser Motor wurde bereits von Porsche in
Weissach mitentwickelt. Eine Tradition nahm hier ihren Anfang, die bis
zur Entwicklung der neuen Generation der Revolution-Motoren der V-Rod-Baureihe
reichen sollte. Man nahm Abschied von der lauten, pflegeintensiven Kette
als Endantrieb und entwickelte einen Riemenantrieb, der wartungsarm
ist und das Hinterrad sauber lässt. Der EVO-Motor ist der Eintritt
in die Neuzeit der Harley-Motoren und darf als erster vollgasfester
und absolut zuverlässiger Motor des Hauses gelten. Mit diesem Motor
wurde der Grundstein für den Erfolg der letzten 20 Jahre gelegt.
1999 wurde der EVO-Motor
der "Big Twins" durch die neue Motorengeneration der "Twin
Cam 88" abgelöst. Dies war notwendig geworden, da
abermals Emissions- und Geräuschgrenzwerte und die darauf folgenden
Modifikationen die Leistung der bisherigen Motoren immer weiter reduzierten.
Zuletzt hatte eine EVO ca. 50 PS - nicht viel, wenn man ein durchschnittliches
Gewicht von mehr als 300 kg zugrunde legt. Erstmals gab es nun bei bestimmten
Modellen wie der "Softail" einen Motor mit Ausgleichswellen.
Die Dyna Baureihe und die Tourermodelle erhielten den Twin Cam 88 ohne
Ausgleichswellen, dafür aber wie bisher in Gummi gelagert. Des
Weiteren wurde das Bohrungs-/ Hub-Verhältnis des Motors geändert.
War der EVO Motor noch ein Musterbeispiel für ein Langhubmotor,
so wurde der "Neue" ein nahezu quadratisch ausgelegter Motor.
Wie der Name bereits sagt, hat der Twin Cam-Motor nun zwei Nockenwellen
statt der bisher einen, zentralen Nockenwelle der EVO-Motoren. Man unterscheidet
zwischen den Twin Cam 88A und Twin Cam 88B Motoren. Beide haben je 1.449
cm³ Hubraum, wobei der Twin Cam 88B die Variante mit Ausgleichswellen
ist.
Harley VRSC-A2002
kam dann der "Revolution"-Motortyp. Basierend auf einer eigenen
Rennversion-Entwicklung wurde dieser Motor von Porsche zur Serienreife
gebracht: ein 60°-V2 mit 1130 cm3 und DOHC-Ventiltrieb, 4 Ventilen
pro Zylinderkopf, elektronischer Einspritzung und Wasserkühlung.
Er leistet 115 PS bei 9000 U/min-1 und wird in einen eigens dafür
entwickelten Rahmen eingebaut mit dem Modellnamen V-Rod. Mit einem Zylinderwinkel
von 60° weicht der V-Rod-Motor vom klassischen Harley-Motordesign
mit 45° ab.
Der Film Easy Rider im Jahr 1969
Der Musikfilm symbolisiert bei dieser Geschichte das Gefühl von
totaler Freiheit auf 2 Rädern. Easy Rider gilt als Kultfilm und
Harley-Davidson Werbespot schlechthin. Das emotionale Roadmovie wurde
perfekt mit der Musik der Gruppe Steppenwolf kombiniert. Nach diesem
Film träumten Millionen von Männern von der Freiheit auf einer
Harley. Und noch jahrzehnte später erinnern sich brave Familienväter
an den Film Easy Rider. Dann kaufen sie sich eine Harley, ziehen die
Lederjacke an und fahren am Wochenende ins Tessin um zu zelten.
Die Geschichte
Wyatt (Peter Fonda) und Billy (Dennis Hopper) verkaufen in Los Angeles
eine Portion Rauschgift und können sich vom Erlös endlich
ihren Traum erfüllen: Mit schweren Motorrädern fahren sie
quer durch das Land nach New Orleans zum 'Mardi Gras'-Karneval. Unterwegs
schliesst sich ihnen der versoffene Rechtsanwalt Hanson (Jack Nicholson)
an. Je tiefer die drei in den Süden kommen, desto aggressiver reagieren
die dortigen konservativen Bürger auf die langhaarigen Hippies
auf ihren Harley's. Als sie eines Nachts auf freiem Feld campieren,
werden sie von biederen Bürgern überfallen. Hanson kommt dabei
um's Leben. Auf einem Friedhof in New Orleans werfen Billy und Wyatt
mit zwei Mädchen aus dem Bordell einen LSD-Trip, der zum rauschhaften
Höhepunkt des Films gerät. Auf der Weiterfahrt wird Billy
aus einem überholenden Auto erschossen. Wyatt rast mit seiner Maschine
frontal gegen den Wagen des Schützen.
Es gab Oscar-Nominierung für Peter Fonda, Dennis Hopper (beste
Regie), Terry Southern (Drehbuch) sowie für Jack Nicholson (Nebendarsteller).
Auf dem Cannes Film-Festival 1969 wurde Easy Rider als bester Film eines
neuen Regisseurs (Dennis Hopper) ausgezeichnet. Die Produktion des Filmes
kostete $ 340'000, er spielte allein in den USA 19 Millionen ein.
Easy Rider liegt auf Platz 88 der 100 besten US-Filme (American Film
Institute). Von den Motorrädern, die im Film gefahren werden, ist
eines während der Dreharbeiten abgebrannt und drei wurden geklaut.
Der Film Soundtrack von Steppenwolf ist ein ganz grosser Klassiker geworden.
Der Harley-Davidson
Kult
Obwohl technisch nicht immer auf dem neusten Stand, gilt und
galt Harley immer als das perfekte Motorrad für harte Männer.
Der Chopper-Trend in den 60er Jahren fing damit an, dass die jungen
Motorradfahrer ihre Bikes verbessern wollten. Um die Motorräder
leichter und schneller zu machen, wurden die Bikes "chopped"
(=abschneiden, wegnehmen). Das fing damit an, dass überflüssige
Teile wie Rahmenteile, Schutzbleche, etc. entfernte. Die ganz Hardgesottenen
entfernten teilweise sogar Vorderradbremse um Gewicht zu sparen. Gleichzeitig
wurden die Bikes nach dem persönlichen Geschmack des Besitzers
modifiziert. Auch
bei den meisten Motorradclubs dieser Welt gilt Harley Davidson bis heute
als Mass aller Dinge auf 2 Räder.
|
|
|
"leicht
modifiziertes" Modell aus dem Jahr 2003 |
on the Road |
Hells
Angels Member |
Der Mehrwert
einer Harley-Davisson
Obwohl die japanische Konkurrenz im Bereich Cruiser oder Chopper
auf 2 Räder technisch raffiniertere Produkte auf den Markt gebracht
hat, blieb der Erfolg in dieser Kategorie aus. Irgendwie erinnert die
Geschichte ein wenig an Toyota mit ihrer Luxuxlinie Lexus. Obwohl qualitativ
ohne Fehl und Tadel, hat es die Marke Lexus in Europa noch auf keinen
grünen Zweig gebracht. Ein wichtiger Punkt ist sicherlich die gute
Qualität der Harley-Davidson Motorrräder. Es ist nicht die
Qualität der leichten Hochleistungsteile, es ist auch nicht die
Qualität des innovativen Designs, es ist die Qualität der
Robustheit und Langlebigkeit. Und seit die Entwicklungsabteilung von
Porsche in den 80er Jahren den antiquierten und wartungsintensiven Harley-Motor
überarbeitet hat, gibt es auch in diesem Punkt keine Probleme mehr.
Eine Harley-Davidson
besteht aus Metall. Metall hat zwar den Nachteil des hohen Gewichts,
aber Metall lebt ewig lange. Die japansche Konkurrenz setzt schon weit
vielen Jahren auf leichte und farbige Kunstoffvarianten. Wird Kunststoff
jedoch der Sonne ausgesetzt, zersetzt sich dieses Material im Lauf der
Jahrzehnte. Kunststoff wird spröde, zersetzt sich und bricht. Langzeitversuche
unter der brütenden Sonne Arizonas haben gezeigt, dass unter der
Sonne mit der Zeit praktisch jede Art von Kunststoff zerstört wird.
Nicht jedoch eine Harley-Davidson, denn die ist ja zur Hauptsache aus
Metall.
Die Langlebigkeit
schlägt sich auch in der Wertstabilität nieder. Wo bei japanischen
Modellen der Marktwert inmittelbar nach Neukauf in einer unbarmherzig
steile Kurve nach unten geht, kann eine Harley-Davidson jederzeit auf
dem Markt zu einem fairen Preis verkauft werden, egal ob das Bike 5,
10 oder 20 Jahre auf dem Buckel hat.