Weisheiten
der Woche
Swissroller's
kleine Wissensdatenbank (Woche für Woche schlauer
werden...)
Gold
und andere Edelmetalle RS,
5.76. 2005
Gold ist ein Edelmetall und hat das chemische Kürzel Au (Lateinische
Bezeichnung Aurum). Gold ist relativ weich und wird von Säuren
im Allgemeinen nicht angegriffen. Eine Ausnahme bildet Königswasser
(Mischung aus Salzsäure und Salpetersäure). Gold wird seit
Jahrtausenden für Schmuck und in Form von Goldmünzen als Zahlungsmittel
verwendet. Es gehört zu den Münzmetallen. Gold ist eines der
wenigen Metalle, die metallisch vorkommen. Es war deshalb in Ägypten,
schon 4000 v. Chr. bekannt. Gold galt als das mächtige Symbol der
Sonne und war den mächtigen Herrschern als Zeichen ihres Wohlstandes
vorbehalten
Die Vorkommen sind über die ganze Welt verstreut. Der grössten
Teil des heute bergmännisch geförderten Golderzes kommen aus
Südafrika, USA, Australien und Russland. Pro Jahr werden ca. 2300
Tonnen Gold gefördert. Gold hat eine spezifische Dichte von 19.3
und den Schmelzpunkt bei 1064°C. Die Härte von Gold ist 45
Vickers. Zum Vergleich: Das dichteste (=schwerste) Metall ist Iridium
mit einer Dichte von 22.65. Das leichteste Metall mit einer spezifischen
Dichte von 0,534g/cm3 ist Lithium. Lithium ist 5x leichte als Aluminium
(siehe auch Swissroller Lithium Polymer Akkus).
Da Gold in reinem
Zustand weich wie Zinn ist, ist es für den täglichen Gebrauch
ungeeignet. Daher wird es für die Verarbeitung von Schmuck etc.
immer mit einem zäheren Metall legiert. Die Reinheit von Gold wird
historisch in Karat angegeben. 24 Karat entsprechen purem Gold (Feingold).
Mit Einführung des metrischen Systems wurde die Umstellung auf
Promille-Angaben vorgenommen. So bedeutet der Stempeleindruck "750"
in Goldschmuck, dass das Metall 750 von 1000 Gewichtsanteilen reines
Gold enthält. Die Reinheit kann aber auch mit einer Dezimalzahl
angegeben werden, zum Beispiel als 0,995.
Feingold = 999,9 =24 Karat
Gold 916= 22 Karat
Gold 840= 21 Karat
Gold 750 = 18 Karat
Gold 585 = 14 Karat
Gold 375 = 9 Karat
Gelbgold
Schmelzpunkt = 920 Grad C / Dichte: 15,6, Härte: 135 Vickers
Wird den 750 Teilen Gold ungefähr zu gleichen Teilen Kupfer und
Silber beilegiert, so entsteht das sogenannte Gelbgold. Im Schmuck und
Uhrenbereich gibt es zwei Legierungsvarianten:
2N-Legierung: 75% Gold, 16% Silber, 9% Kupfer
3N-Legierung: 75% Gold, 12.5% Silber, 12.5% Kupfer (wird für Komplikationsmodelle
gebraucht)
Gelbgold
3kg 24 Karat Gelbgold und 640 g Silber und 360 g Kupfer ergeben Gelbgold
mit 750/000 Feingehalt.
Rotgold
Schmelzpunkt = 905 Grad C / Dichte: 15,15, Härte: 165 Vickers
3kg 24 Karat Gelbgold und 500 g Silber und 500 g Kupfer ergibt Rotgold
mit 750/000 Feingehalt
5N-Legierung: 75% Gold, 5% Silber, 20% Kupfer
Weissgold
Schmelzpunkt = 1120 Grad C / Dichte: 15,8, Härte: 145 Vickers
Nickel und/oder Palladium (heute wird Palladium verwendet, früher
war es Nickel)
75% Gold, 10% Kupfer, 15% Palladium
Es ist nicht alles Gold was glänzt
Olympische Gold- und Silber-Medaillen bestehen aus 92,5 Prozent reinem
Silber. Die Goldmedaille wird zusätzlich mit sechs Gramm Gold vergoldet.
Platin
Das Platin erhielt seinen Namen von südamerikanischen Goldsuchern.
Sie fanden es als eine eher lästige Beimischung in ihren Goldseifen,
hielten die winzigen Plättchen und Körnchen für Silber
und nannten die silbrigen Teilchen platinos (=Silberchen). Erst Mitte
des 18. Jahrhunderts erkannte ein schwedischer Münzdirektor das
Platin als ein selbständiges Metall.
Platin trat erst
spät auf den Plan, als Gold und Silber bereits seit Urzeiten bekannt
und begehrt waren. Es fand aber sogleich eine Marktlücke. Vorher
hatte man Diamanten fast nur weiss in Silber gefasst, jetzt hatte man
dafür ein weit kostbareres Material. Die Marktlücke jedoch
wurde dem Platin durch die Erfindung des Weissgoldes schon bald wieder
streitig gemacht, weil Platin, seines hohen Schmelzpunktes und seiner
Härte wegen, mit den Mitteln der damaligen Technik nur sehr schwer
zu bearbeiten war.
Der Laie heute erkennt
Platin, wenn es verarbeitet ist, am Stempel Pt. Der Feingehalt muss
immer mindestens 950/000 betragen, gelegentlich wird es aber auch rein
verarbeitet. Platin ist das zäheste und schwerste Edelmetall. Es
weist mit 21,45 eine hohe spezifische Dichte (Verhältnis Rauminhalt/Gewicht)
auf, ist also doppelt so schwer wie das schon sprichwörtlich schwere
Blei.
Platin wurde einst
nur für die kostbarsten Juwelen genommen. Heute ist es erschwinglicher
geworden und findet reiche Verwendung zu schlichtem, tragbarem, modernem,
aber auch kostbarem Schmuck, der stets eine ganz besondere Note pflegt.