Weisheiten
der Woche
Swissroller's
kleine Wissensdatenbank (Woche für Woche schlauer
werden...)
Intelligenz RS,
3. 08. 2005
Es gibt keine Intelligenz, nur Theorien darüber
Die menschliche Intelligenz (lat. intelligentia = Einsicht, Erkenntnisvermögen)
unterscheidet uns von den Tieren und bezeichnet im weitesten Sinne die
Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Finden von
optimalen Problemlösungen. Es gibt jedoch keine Intelligenz sondern
lediglich verschiedene Intelligenzarten. Natürlich können
intelligente Menschen einen Intelligenztest besser ausfüllen als
weniger Intelligente. Welches ist die beste Intelligenz? Dazu gibt es
keine Antwort. Kann es für eine bestimmte Arbeit A vorteilhaft
sein, einen Menschen mit grosser Intelligenz einzusetzen, kann diese
Person bei Aufgabenstellungen der Aufgabe B überfordert sein und
dort eine schwache Leistung bringen.
Um einen Menschen zu messen oder den selben Menschen in Konkurrenz zu
andere Menschen zu beschreiben, kann man eine Reihe von Merkmalen heranziehen.
Während man sich aber auf die Definition eines Merkmals wie der
Körpergrösse oder der Schuhgrösse einfach einigen und
man diese Merkmale auch leicht messen kann, ist Intelligenz eine theoretische
und komplizierte Konstruktion. Einerseits verstehen verschiedene Menschen
unter dem Begriff Intelligenz oft etwas anderes, zum anderen ist Intelligenz
etwas, das man nicht direkt messen kann. Man kann nur einen Indikator
für Intelligenz messen. Ein Intelligenztest ist quasi eine Sammlung
von Aufgaben, bei denen die Konstrukteure des Tests davon ausgehen,
dass sie Aufschluss über die Intelligenzleistung des Getesteten
geben können.
Die Messlatte
für Intelligenz, der IQ-Test
Man hat schon früh erkannt, dass man die verschiedenen Intelligenzen
mit sogenannten IQ-Tests (Intelligenz-Quotient) messen konnte. Diese
Tests wurden im Laufe der Jahrzehnte immer wieder angepasst und verfeinert.
Verschiedene Forscher begleiteten das Thema und so war man sich vor
wenigen Jahren sicher, dem Geheimnis der Intelligenz auf der Spur zu
sein. Weltweit durchgeführte IQ-Tests bestätigten den Forschern,
dass die Menschheit immer intelligenter wird.
Die veränderte
menschliche Intelligenz
Ein neuseeländischer Wissenschaftler bewies mit länderübergreifenden
Tests, dass der Intelligenzquotient pro Generation um ca. 18 Punkte
anstieg. Diese starke Zunahme wurde mit verschiedenen Intelligenztheorien
erklärt und auch wissenschaftlich abgestützt. Plötzlich
geschehen jedoch eigenartige Dinge. In den letzen Jahren konnte der
IQ gemäss den Tests nicht mehr gesteigert werden, in jüngster
Zeit lassen sich in vielen Ländern sogar eine Verschlechterung
der Resultate erkennen. Die IQ-Spezialisten sind ratlos. Alle Spekulationen
über den rasanten Anstieg der Resultate während den letzten
Generationen scheinen plötzlich nicht mehr zu stimmen. Zum Thema
Intelligenz überbieten sich zur Zeit Vermutungen und Gerüchte.
Zu jedem möglichen Grund über die Veränderung findet
man das gegenteiligen Argument.
Definitionen
von Intelligenz
Intelligenz kann grundsätzlich begrifflich, das bedeutet durch
Angabe von inhaltlichen Merkmalen, oder operational durch Angabe von
Operationen, die zum Verständnis und zur Erfassung der Intelligenz
führen, beschrieben werden. Psychologen bemühen sich seit
langem, den Begriff Intelligenz klar zu definieren, wobei alle Versuche
im wesentlichen in drei Gruppen gegliedert werden können:
» der neurobiologische Aspekt
» der lerntheoretische und entwicklungsbezogene Aspekt
» der testpsychologische Aspekt
Ansätze
zur Intelligenzbestimmung
» Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit eines Individuums,
sein Denken bewusst auf neue Erfordernisse einzustellen; sie ist die
allgemeine geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Bedingungen
des Lebens (Stern).
» Intelligenz ist kein eigenständiges, real vorkommendes
Merkmal, sondern der Leistungsgrad der psychischen Funktionen (Wahrnehmung,
Gedächtnis, Denken) bei der Lösung von neuen Aufgaben (Rohracher).
» Intelligenz ist dasjenige, was Intelligenztests messen.
Spearman formulierte
bereits 1904 seine "Zwei Faktoren Theorie". Allen geistigen
Funktionen liegt ein und dieselbe "allgemeine geistige Fähigkeit
g" zugrunde, die zusammen mit dem für die jeweilige Funktion
"spezifischen Intelligenzfaktor s" die Leistung in dieser
Funktion ausmachen. So lässt sich auf einfache Weise erklären,
dass manche Menschen generell bessere intellektuelle Leistungen erbringen
können, ihre allgemeine Intelligenz ist hoch, andere hingegen besonders
ausgeprägte "s Faktoren" haben, d.h. zum Beispiel ein
sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen besitzen, während
ihre anderen intellektuellen Leistungen eher durchschnittlich sind.
Thurstone schlug
in den 30er Jahren vor, die Theorie eines allgemeinen Intelligenz-Faktors
ganz aufzugeben, und setzte an seine Stelle sieben Primärfaktoren,
die in Kombination die Leistung einer geistigen Funktion bestimmen sollen:
» numerisches Denken
» schlussfolgerndes Denken
» Wortverständnis
» Wortflüssigkeit
» Raumvorstellung
» Wahrnehmungsgeschwindigkeit
» Gedächtnis
Im Laufe der Zeit
mehrte sich die Anzahl der geistigen Funktionen, die die Wissenschaftler
definierten. Als Guilford 1964, nach 50 Jahre Intelligenzforschung,
Kassensturz machte, zählte er bereits knapp 60 verschiedene Funktionen;
zur Systematisierung wählte er ein Würfelmodell mit drei Achsen.
Jede geistige Funktion kann danach unterschieden werden, was für
Material man verarbeitet (Sprache, Bilder, Handlungen, Symbole wie Zahlen,
wie man es verarbeitet (Erkennen, Bewerten, Erinnern, Kombinieren oder
Differenzieren) und was dabei als Produkt herauskommen soll (Klassen,
Beziehungen, Implikationen u.ä.). Aus der Kombination von vier
Inhalts, fünf Operations und sechs Produktklassen ergibt sich eine
theoretische Anzahl von 120 Funktionstypen. Bis heute glaubt man, knapp
100 davon identifiziert zu haben, während manche Kombinationen
so abenteuerlich sind, dass man sich kaum vorstellen kann, wie eine
derartige Funktion aussehen soll.
Häufig zitiert
werden zudem die von Cattell geprägten Begriffe der kristallinen
und der fluiden Intelligenz. Mit ersterem definiert er eine von Kultur
und Training unabhängige Fähigkeit zum Lösen abstrakter
Probleme, während er unter dem zweiten die Fähigkeit zum Erkennen
von Beziehungen und Problemlösungen versteht, die auf erlerntem
Wissen basiert. Während laut Cattell die kristalline Intelligenz
im Laufe des Lebens relativ konstant bleibt, können Aspekte der
fluiden verlorengehen, wenn sie nicht trainiert werden.
Seit den 80er Jahren
kommen vermehrt die sogenannten Informationsverarbeitungsansätze
ins Gespräch, wie z.B. der von Sternberg. Denken und Problemlösen
werden als Prozesse betrachtet, die mit den Abläufen in einem Computern
vergleichbar sind; Intelligenz wäre demnach davon abhängig,
wie gut und wie schnell die einzelnen Komponenten dieser Prozesse ablaufen
und wie sie funktionell miteinander verbunden sind. Der Vorteil dieses
Ansatzes liegt darin, dass akademische auch praktische Fähigkeiten
mit ein und demselben Intelligenzmodell abgebildet werden könnten.
Bei der Theorie
der "Multiplen Intelligenz" von Gardner arbeiten sechs Intelligenz
Systeme relativ unabhängig voneinander und können höchst
unterschiedlich ausgebildet sein:
» sprachliche Intelligenz,
» logisch mathematische Intelligenz,
» räumliche Intelligenz,
» musikalische Intelligenz,
» soziale Intelligenz,
» Körperbeherrschung.
Bis heute
konnte man sich nicht darauf einigen, welche Indikatoren die besten
für Intelligenz sind. Demzufolge gibt es auch keine allgemein anerkannte
Definition von Intelligenz.
Zusätzliche
Einflüsse auf die Intelligenz
Es gibt es mehrere Faktoren, die kurzfristig Einfluss auf die geistige
Leistungsfähigkeit haben können. Insbesondere hängt die
Intelligenz stark von der augenblicklichen Gehirndurchblutung und von
der Hirnstromtätigkeit ab. Allein durch äussere Faktoren kann
die Intelligenz leicht um 30 % schwanken.
Flüssigkeit
|
Flüssigkeitsmangel reduziert die Denkfähigkeit. In wissenschaftlichen
Tests konnte bewiesen werden, dass ein starker Flüssigkeitsverlust
(Bsp. durch einen Saunabesuch) die Denkfähigkeit für mehrere
Tage reduzieren kann. |
Ernährung
|
Vitaminreiche
Nahrung mit vielen Mineralstoffen können zu Intelligenzsteigerungen
führen. Die Nahrung sollte in regelmässigen Abständen
eingenommen werden. |
Schlaf |
Eine
Stunde zuwenig Schlaf pro Nacht (Basis: 8 Stunden) kostet etwa einen
Prozentpunkt unserer Intelligenz |
Gewichtskontrolle
|
Bei starkem
Übergewicht wird überschüssiges Fett auch im Gehirn
eingelagert, das kann störend wirken. Die Denkschnelligkeit
ist sowohl kurzfristig als auch langfristig durch die Nahrung beeinflussbar. |
Sport
|
Sport
(Laufen, etc.) setzt Kreativitäts- und Glückshormone frei.
Dies ist leicht nach einen lockeren Waldlauf feststellbar. Man fühlt
sich körperlich und geistig stark. Extremsport kann das Gegenteil
auslösen. |
Krawatte |
Eine zu eng
gebundene Krawatte behindert die Blutzirkulation und kann die Intelligenz
um bis zu 10 % reduzieren. |
Kauen
|
Das
Kauen eines Kaugummis steigert die Intelligenz. Die Kautätigkeit
erhöht die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn. Studien ergaben Leistungszuwächse
bis 20%. Auch zur Bekämpfung von Müdigkeit ist kauen gut
geeignet, wer isst oder kaut, kann nicht einschlafen. |
Stehen / Gehen |
Der Mensch
ist im Stehen intelligenter als im Sitzen. Langsames Spazierengehen
fördert ebenfalls die Intelligenz. |
Kontakt
|
Wer
zuwenig menschlichen Kontakt pflegt, verliert an Intelligenz. Um
geistig fit zu bleiben, benötigt man aktive Anregung und echten
Dialog. Wissenschaftliche Studien mit isolierten Menschen, zum Beispiel
jahrelang eingesperrte Kindern, bewiesen, dass diese isolierten
Menschen dadurch irreversible Hirndefekte erlitten. |
Selbstvertrauen |
Mangelndes
Selbstvertrauen und mangelnde geistige Anforderung reduzieren die
Problemlösefähigkeit, |
Lärm |
Lärmbelastung
zehrt an der menschlichen Energie, macht müde, raubt Konzentrationsfähigkeit
und mindert die Intelligenz. |
Temperatur
|
Ab einer Temperatur
von 20 Grad Celsius sinkt die Produktivität mit jedem weiteren
Grad um 4%. Von 20 bis 25 Grad steigt die Unfallhäufigkeit
um ein Drittel. Beide Werte beziehen sich auf körperliche Arbeit,
sind aber tendenziell auf geistige Arbeit übertragbar. Zu trockene
Luft ist zwar ungesund, hier sind mir aber keine Einflüsse
auf geistige Leistung bekannt geworden. |
Sauerstoffmangel |
Naheliegend
und doch oft genug übersehen, ist der Einfluß frischer
Luft. Ergebnisse in Zahlen sind mir nicht bekannt. |